Ein Blick zurück

Im Jahr 1949 setzte es der Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer, Ökonomierat Hermann Gruber, als Abgeordneter zum Kärntner Landtag im Finanzausschuss durch, dass in die folgenden Haushaltsvorschläge des Landes Kärnten Beiträge zur Errichtung eines Bäuerlichen Bildungsheimes aufgenommen wurden.

Landesverweser Dr. Arthur Lemisch widmete in einer letztwilligen Verfügung der Landwirtschaftskammer sein Schloss Kölnhof in St. Veit an der Glan mit der Auflage, darin eine Bildungsstätte für die Landjugend Kärntens zu errichten. im Falle einer Verlegung dieser Schule an einen anderen Ort wurde Dr. Hubert Knaus das Vorkaufsrecht über die Liegenschaft eingeräumt. Im Sinne dieser letztwilligen Verfügung hat die Landwirtschaftskammer das Schloss Kölnhof an den Erben Dr. Hubert Knaus veräußert und damit einen wertvollen Beitrag zur finanziellen Grundlage für den Ankauf des Schlosses Krastowitz erhalten. Schloss Krastowitz eignete sich von der Infrastruktur besser als Bildungshaus, da es in der Nachkriegszeit schon als Schule für Kinder englischer Offiziere gedient hatte.

In der Zeit von November 1957 bis Juni 1965 wurden von der Landwirtschaftskammer im Bäuerlichen Bildungshaus Krastowitz bereits 81 ein- bis vierwöchige Kurse mit über 2000 TeilnehmerInnen abgehalten. In denselben Zeitraum hatte auch schon der Raiffeisenverband Kärnten 19 Kursveranstaltungen durchgeführt. Weiters sind während der Sommerhalbjahre 66 Kurse verschiedener kultureller Organisationen abgehalten worden.

Zubau und Renovierung

Der große Ansturm auf die Bildungsstätte und der teilweise desolate Zustand der Räumlichkeiten ließen Überlegungen laut werden, einen modernen Büro- und Verwaltungstrakt mit weiteren Lehrsälen an das Schloss anzubauen.

Im Juli 1965 wurden die erforderlichen Renovierungsarbeiten am Schlossgebäude abgeschlossen und der neue Zubau fertig gestellt. Die neu entstandene Bildungsstätte konnte offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden: der Kärntner Landjugend zu dienen.

Modernisierung

Im Dezember 1995 erfolgte der nächste Zubau zum Bildungshaus Schloss Krastowitz. Der Hoteltrakt mit 32 Komforteinzelzimmer und 7 Komfortdoppelzimmer entstand und ab sofort galt es neben dem Bildungshaus auch einen Hotelbetrieb zu führen.

In den Jahren 1998 und 2000 wurden der Speisesaal und der Festsaal erneuert um auch für Veranstaltungen jenseits von 200 Personen gerüstet zu sein.
Laufende Erneuerungen der technischen Ausstattung in den Seminarräumen und die Modernisierung des EDV-Raumes im Jahr 2005 mit insgesamt 12 Computerschulungsplätzen ermöglichen unseren Gästen heute einen attraktiven und abwechslungsreichen Unterricht.

Das Bäuerlichen Bildungshauses Schloss Krastowitz ist ein lebendiges Bildungszentrum – das heißt, dass hier immer wieder Veränderungen stattfinden. Es gibt noch viele Pläne und Ideen zur weiteren Gestaltung und Ausstattung des Hauses. So erfolgte im Juni 2007 der Spatenstich für eine moderne Hackschnitzelheizung, die Fertigstellung dieser ökologisch nachhaltigen Heizung im September 2007.

Mit dieser Ausstattung kann im Bäuerlichen Bildungshauses Schloss Krastowitz ein moderner Seminar- und Bildungsbetrieb durchgeführt werden. Bäuerinnen und Bauern, Landjugend und Firmen sind mit ihren Veranstaltungen in Krastowitz jederzeit herzlich willkommen!

Zeittafel

Oktober 1955: Übernahme des Schlosses Kölnhof durch die Landwirtschaftskammer

April 1956: Verkauf des Schlosses Kölnhof

August 1956: Ankauf des Schlosses Krastowitz

November 1957: erster einwöchiger Schulungskurs für die Landjugend

Februar 1959: erster zweiwöchiger Bildungskurs für die Landjugend

November 1960: erster Volkshochschulkurs für die Landjugend

November 1961: erster Volkshochschulkurs für Jungbauern

Mai 1963: erster Volkshochschulkurs für Jungbäuerinnen

Dezember 1964: Fertigstellung des Neubaues

Juni 1965: Fertigstellung der Renovierungsarbeiten am Schlossgebäude

Juni 1965: Feierliche Einweihung der Bäuerlichen Volkshochschule Dr. Arthur Lemisch

1965-1993: Schwerpunkte der Bildungsarbeit: Volkshochschulkurse für Mädchen und Burschen, LJ-Funktionärskurse, Facharbeiter- und Meisterkurse, Bildungs- und Erholungswochen für Bäuerinnen und Bauern, Fachveranstaltungen der Landwirtschaftskammer

1990: Konzept „Neuorientierung des Bildungshauses“. Festlegung der neuen Bildungsschwerpunkte.

1993: Beschluss für Zu- und Umbaukonzept für das Bäuerliche Bildungshaus

April 1994: Beginn der Umbauarbeiten

Dezember 1995: Feierliche Eröffnung des Zu- und Umbaues

2000 Neugestaltung des Speiseraumes im Schloss

2002 Neugestaltung des Festsaales

2007 Errichtung einer Hackschnitzelanlage

2009 Errichtung neuer Seminarräume und Ausstattung mit Beamer und Notebooks

2012 Ausstattung mit Wlan

2015 Ausstattung der Zimmer mit Flachbildschirmfernseher und Errichtung einer Kreativküche

2016 Ausstattung des Festsaales mit einer Multimediaanlage

2017 Errichtung einer E-Tankstelle für 2 PKW